Welpentest nach Stanley Coren


Der Test wird im Alter von sieben Wochen mit jedem Welpen einzeln von einer dem Welpen nicht bekannten Testperson (bei mir meist eine Tierärztin)  und in einem dem Welpen nicht bekannten Raum durchgeführt. Im Alter von sieben Wochen deshalb, weil die Welpen kurz davor stehen, ihren Wurf zu verlassen und die Wahrscheinlichkeit in diesem Alter noch nicht so groß ist, daß ihre Reaktionen bei den einzelnen Testpunkten eher erlerntes Verhalten widerspiegeln als angeborene Persönlichkeitsmerkmale. Dieser noch "sehr rohe" Welpe wird getestet auf:

1. Soziale Attraktion

Hierbei wird gemessen, wieviel Aufmerksamkeit der Welpe dem Menschen schenkt und wie sehr er sich zu ihm hingezogen fühlt, denn ein Hund, für den der Mensch weniger Anziehungskraft besitzt, wird viel schwieriger erlernen, auf Befehle zuverlässig zu reagieren.

2. Soziale Dominanz

Hierbei wird gemessen, inwieweit der Welpe Dominanz und Unterwürfigkeit zeigt und wie versöhnlich er ist. Dies entscheidet darüber, wie hoch seine Bereitschaft ist, in weniger freiwilligen Situationen, die Führung durch einen Menschen zu akzeptieren.

3. Bereitschaft, mit dem Menschen zu arbeiten

Ist die Bereitschaft, mit Menschen zu arbeiten, besonders vorhanden, wird die Erziehung des Hundes wesentlich einfacher sein.

4. Empfindlichkeit bei Berührungen

Ein gegenüber körperlichem Unbehagen allzu empfindsamer Hund kann schon bei sanften Zurechtweisungen während der Gehorsamsausbildung mit Angst oder Schmerzgefühlen reagieren, was bei der Ausbildung zu Schwierigkeiten führen kann.

5. Reaktionen des Welpen auf Laute und neue Reize

Ein Hund, der durch Geräusche und fremde Gegenstände übererregt ist, wird sich zu leicht ablenken lassen und bei der Ausbildung mehr Mühe haben, sich zu konzentrieren.

6. Stabilität des Welpen

Darunter versteht man eine Einschätzung von Selbstvertrauen und Reaktionsstil des Welpen.

Meine Erfahrungen mit diesem Test haben gezeigt, daß jeder Welpenkäufer mit dem Testergebnis seines Welpen viel gezielter auf das individuelle Wesen seines Welpen und seinen weiteren Werdegang Einfluß nehmen kann. Dieser Einfluß (Sozialisierung, Erziehung etc.) kann und muß so für jeden einzelnen Hund sehr unterschiedlich sein.

Copyright © 2004 Anke van Wyk, geb. Jendrychowski. Alle Rechte vorbehalten.Zur Startseite!